RELLNACH – Planspiel Ernährungssystem Schweiz

RELLNACH ist ein Planspiel zur Simulation des Übergangs vom heutigen IST-Zustand des Schweizer Ernährungssystem hin zu einem planetenverträglichen ZIEL-Zustand. Das Thema wurde im Rahmen eines Testprojekts des One Planet Lab vertieft, mit dem Ziel neue Governance-Mechanismen zu testen. 

Innerhalb von 3,5 Stunden vertiefen sich die Teilnehmenden in eine der acht Akteur:innen-Rollen des Ernährungssystems und entscheiden gemeinsam, welche Policy-Pakete sie für das Dorf Rellnach umsetzen möchten. Dieses Spiel kombiniert strategisches Denken, politische Simulation durch Verhandlungen, Kreativität und ganz grundlegende buchhalterische Fähigkeiten. Dabei lernen die Teilnehmenden, wie das Schweizer Ernährungssystem im Status Quo aussieht, welche Herausforderungen und Möglichkeiten es gibt und wie das gesamte System im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsziele 2050 umgestaltet werden müsste.

Die Leitung des Spiels wird von Leonard Creutzburg und Laurene Descamps übernommen.

Weitere Informationen zum Spiel-Hintergrund

Damit die Tragfähigkeit unserer Ökosysteme gewährleistet bleibt, müssen der Konsum von Fleisch sowie der Eintrag von Phosphor und Stickstoff massiv reduziert werden. Dazu braucht es verschiedene, teils neue Steuerungsinstrumente (Governance-Mechanismen), beispielsweise verbindliche Obergrenzen (Ressourcenbudgets). Mit diesem Projekt soll erforscht werden, wie diese Instrumente und ihre Wechselwirkungen im System aussehen könnten und welche Herausforderungen dabei berücksichtigt werden müssen. 

Das Planspiel stützt sich auf wissenschaftliche Grundlagen und arbeitet mit den Zielbildern, die in den beiden Berichten Zukünftige Agrarpolitik (BLW, 2022) und Klimastrategie Landwirtschaft & Ernährung 2050 (BLW/BLV/BAFU, 2023) gezeichnet werden. Als Lösungsweg wird hier eine «standort-angepasste Landwirtschaft» gefordert, um die heute teils riesigen Nährstoffüberschüsse in den Böden abzubauen und Nahrungsmittel wieder innerhalb der ökologischen Tragfähigkeitsgrenzen zu produzieren. Dies sähe vereinfacht wie folgt aus:

• Auf ackerbaulich nutzbaren Böden werden prioritär Kulturen zur direkten menschlichen Ernährung angebaut.

• Auf synthetische Pflanzenschutzmittel wird verzichtet.

• Die Wiederkäuerproduktion basiert grundsätzlich auf der Nutzung des Dauergrünlands und der Verwertung von Nebenprodukten der Lebensmittelherstellung. Besatzdichten und Nutzungsintensitäten werden extensiviert.

• Die Veredlungsproduktion (= Schwein und Geflügel) erfolgt mit inländisch erzeugten Futtermitteln aus Nebenprodukten der Lebensmittelherstellung.

Mehr Informationen zum Planspiel RELLNACH findet ihr hier

Das Planspiel ist nun so weit bereit, um mit weiteren Akteuren aus Hochschulen, Politik oder Praxis eingesetzt zu werden. Wir laden Euch herzlich zu unserer ersten öffentlichen Durchführung ein!