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Ethische und verantwortungsvolle Informatik? Eine Utopie?

Die Digitalisierung bringt unbestritten positive und negative Auswirkungen mit sich. Als negative Auswirkung übt sie einen immer stärkeren Druck auf die Umwelt und die natürlichen Ressourcen aus. Sie führt zu einer besorgniserregenden Einschränkung unserer Unabhängigkeit und Privatsphäre und schwächt manchmal sogar unsere Demokratien. Auf dieses düstere Bild reagiert itopie informatique, eine Genfer NGO, mit Lösungen.



Samuel Chenal von itopie beantwortete unsere Fragen (Übersetzt aus dem Französischen):


Wie ist die Genossenschaft itopie informatique entstanden?

Samuel: Maurizio Notarangelo, ein Informatiker, der damals in der Welt der beruflichen Wiedereingliederung gearbeitet hatte, hat die Idee ins Leben gerufen. 2012 wurde itopie dann von sieben Mitgliedern als Einzelunternehmen gegründet: Mit dem Ziel IT-Dienstleistungen mit den Werten der Sozial- und Solidarwirtschaft anzubieten


Aus welchem Grund ist das sinnvoll?

Samuel: "Die Digitalisierung nimmt einen immer größeren Anteil an den Treibhausgasemissionen (ca. 6 % der weltweiten Emissionen) und am Verbrauch nicht erneuerbarer natürlicher Ressourcen ein. Das Wachstum des Energieverbrauchs ist schlichtweg atemberaubend (laut Shift Project über 9% pro Jahr).

Darüber hinaus konzentrieren die GAFAM, die digitalen Giganten, eine ungeheure wirtschaftliche und politische Macht, die auf einer unhaltbaren Ausbeutung persönlicher Daten, gezielter Werbung und einer immer weiter verbreiteten Überwachung beruht".

Was macht itopie?

Samuel: "Wir setzen uns für eine freie, lokale, ethische, nachhaltige und bürgerfreundliche IT ein. Wir bieten unseren Kunden verschiedene Dienstleistungen an, z. B. die Reparatur von Computerhardware, den Verkauf von aufgewerteten Computern, die Erstellung von Webseiten und die Begleitung zu einer ethischeren Digitalisierung für Privatpersonen und Unternehmen.

itopie engagiert sich auch in der Sozial- und Solidarwirtschaft. Wir setzen uns für die Stärkung der lokalen Wirtschaft ein und fördern freie Software. Wir fördern Reparaturen und professionelle Hardware, die robuster und weniger anfällig für geplante Obsoleszenz ist. Wir sensibilisieren für die Risiken, die sich aus der weltweiten Konzentration der digitalen Giganten ergeben.

Unsere lokale Verankerung und unsere starken Werte ziehen immer mehr Mitglieder an (über 180 im September 2022). Sie engagieren sich, indem sie Geschäftsanteile erwerben und an den engagierten Aktivitäten der Genossenschaft teilnehmen. Das zeigt uns, dass unsere Aktionen Sinn machen und den Erwartungen einer wachsenden Zahl von Menschen entsprechen, insbesondere im Hinblick auf den ökologischen Wandel.




Das klingt interessant. Auf welchen Werten basiert euere Organisation?

itopie hat drei Achsen des Engagements entwickelt:

  • Sich für digitale Nüchternheit entscheiden (Digital sobriety)

  • Sich für Gemeingüter einsetzen, lokale Lösungen und freie Software fördern.

  • Ethische Informatik fördern, die frei von Werbung und Überwachung ist.

Was bewirkt ihr damit ganz konkret?

Wir können Kundinnen und Kunden bei der Umstellung auf eine IT unterstützen, die weniger schädlich für die Umwelt und die Gesellschaft ist. Wie bei jedem Übergang braucht dieser Prozess Zeit, Energie und stellt unsere liebgewonnenen Gewohnheiten auf den Kopf. Wir bieten auch inubo an, eine ethische Computerwolke, die bei itopie gehostet wird und freie, garantierte Software verwendet.


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