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AutorenbildZora Zubler

Spannende Einblicke beim ersten SIRC

Letzte Woche konnten wir das erste Mal unser neues Format, den SIRC (Strategic Impact Reflection Circle) durchführen. Damit soll das Wissen zu systemischen Wirkungszusammenhängen in der One Planet Lab-Community vertieft werden.


Group of people at the SIRC
SIRC 1: Theory of Change

Was ist der SIRC?


Als zentrales neues Element des vertieften gemeinsamen strategischen Lernens und Reflektierens (SIRC – Strategic Impact Reflection Circle) bringen wir bestimmte Vertreter:innen unserer Testprojekt-Partner in regelmässigen Zyklen zusammen. In dieser Gruppe soll eine vertiefte Auseinandersetzung mit Erkenntnissen zu systemischem Wandel und kollektiver Wirkung vor dem Hintergrund unserer Erfahrungen aus den Testprojekten stattfinden. Zudem wollen wir in der Gruppe eine Auseinandersetzung mit den Interdependenzen der einzelnen Akteure im Gesamtsystem ermöglichen und uns mit Fragen der Wirkungszusammenhänge und Wirkungsdokumentation auseinandersetzen.

In diesem Jahr strukturieren sich die SIRC's anhand folgender Themen und Fragestellungen, wobei diese fortlaufend angepasst und überarbeitet werden.


  1. Theory of Change: Was ist unser gemeinsames Verständnis von systemischem Wandel und wie tragen unsere individuellen Beiträge zur Erzeugung Wirkung bei?

  2. Ecosystem Awareness: Wo und wie können wir als Community am effektivsten zum Systemwandel in unserem Umfeld beitragen (Hebelpunkte & Herausforderungen)?

  3. Collaboration for Systems Change: Wie können wir gemeinsam mehr Wirkung erzeugen?

 

Theory of Change: Erfahrungen und Learnings


Gestartet haben wir den Morgen mit einem kurzen Check-in zu den verschiedenen Projekten im Raum. Wir waren sehr erfreut, so eine gemischte Gruppe an Personen und Organisationen dabei zu haben. Darunter waren Purpose Schweiz, Monda Futura, Hub des Possibles, Greenpeace Schweiz, Sanu Durabilitas, Collaboratio Helvetica, Fondation Zoein und natürlich das One Planet Lab-Team.


Anschliessend gab es einen thematischen Input von Nora Wilhelm zum Thema ‘Systems Change & Theories of Change’. Darin identifizierte sie sieben Faktoren oder Gründe, die dazu beitragen, dass wir nicht den Impact haben, der für einen Systemwandel nötig wäre. Diese sind:


  1. Symptom-fighting

  2. Linear thinking

  3. Top down approaches

  4. Ego > eco

  5. Lack of visions

  6. Not embodying our values

  7. Stakeholders’ resistance to change


Anschliessend offerierte sie ein Modell, um diese Problematik anzugehen. Mithilfe des Eisberg-Modells (Abbildung 1, auf Englisch) lassen sich unsere Aktivitäten kategorisieren. So können wir besser zuordnen, an welchem Punkt im System wir als Organisation bereits ansetzen – und wo wir vielleicht vermehrt ansetzen wollen und müssen.

Donella Meadows, Thinking in Systems; collaboratio helvetica toolbox; the Waters of Systems Change, FSG; Nora Wilhelm

Ref: Donella Meadows, Thinking in Systems; collaboratio helvetica toolbox; the Waters of Systems Change, FSG; Nora Wilhelm.


Diese Ressourcen haben wir anschliessend bei der Moderation von Severin von Hünerbein, Facilitator für das One Planet Lab, selbst angewendet und reflektiert.

Die Frage – die wir uns gestellt haben – war, wie sich der Eisberg auf das eigene Projekt anwenden lässt. Diese Übung ist äusserst hilfreich, um das eigene Projekt in einem so grossen und bunten Ökosystem zu platzieren. Denn noch etwas das von Nora Wilhelm beleuchtet wurde war, dass nicht alle Akteure sich der Gestaltung des neuen Paradigmas widmen müssem; auch die Abwicklung alter Paradigmen und die Interaktion zwischendurch braucht eine strukturierte Wandeltheorie.  Eine Leseempfehlung zu diesem Thema ist das Buch Hospicing Modernity: Parting with Harmful Ways of Living von Vanessa Machado De Oliveira.

Paradigms according to Nora Wilhelm

Ref: Nora Wilhelm


Schliesslich haben wir uns auch ein paar Wahrheiten gewidmet: Unsere Projekte befinden sich in ihrer Struktur immer eingebettet in genau dem System, dass wir versuchen zu verändern. Daher besteht immer das Risiko, genau die 'Makro-Ebene Probleme', die wir zu beheben versuchen, auf einer Mikro-Ebene zu replizieren. Es ist daher umso wichtiger, dass man sich seiner Vision nicht nur im Klaren ist, sondern sie selbst auch immer wieder aktiv in den eigenen Prozessen einbindet. Dazu stellt Collaboratio Helvetica den Social Innovation Lab Canvas bereit. Dieser soll Organisationen und Projekten helfen, sich mit ihrem Umfeld und ihren Zielen auseinanderzusetzen.

 

Geschlossen haben wir diese Session mit einem gemeinsamen Lunch, bei dem wir uns austauschen und bei dem neue Ideen und Kollaborationen entstehen konnten. Wir sehen unseren ersten SIRC als einen Schritt in die richtige und wichtige Richtung, und freuen uns, auf unseren Learnings aufzubauen und in den nächsten Iterationen noch tiefer in die Thematik des Systemwandels und die Relevanz für unser Netzwerk einzutauchen.


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