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Synthesepapier: Allein oder zusammen für das Klima?

Autorenbild: Zora ZublerZora Zubler

Das Zusammenspiel von individuellen Handlungen und kollektiven Massnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen


Die Frage, welche Massnahmen es angesichts der voranschreitenden Klimaerhitzung braucht, wird in der Gesellschaft, Politik und Wirtschaft bereits seit Jahren intensiv diskutiert. Im Kern geht es dabei um die Frage, wie sich der Ausstoss von Treibhausgasmissionen (THG-Emissionen) am besten möglichst zügig reduzieren lässt, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Dabei haben sich vor allem zwei gegenteilige Positionen herauskristallisiert:


  • Eine Seite argumentiert, dass die Verantwortung, die Klimakrise zu bekämpfen, beim Individuum liege. So sei jede einzelne Person dafür verantwortlich, das eigene Verhalten klimafreundlich auszurichten. Es wird somit an das Pflichtbewusstsein der Bürger:innen appelliert.


  • Die andere Seite hebt die Verantwortung der politischen Institutionen und die Bedeutung von politischen Instrumenten hervor. So müssten die gesellschaftlich-ökonomischen Rahmenbedingungen angepasst werden, um die Transformation zu einer klimaneutralen Gesellschaft zu ebnen.


Auch die Wissenschaft hat sich dieser Thematik vermehrt angenommen. So untersuchten Studien, welche tatsächlichen THG-Einsparungen von individuellen und von kollektiven Massnahmen zu erwarten sind. Diese kommen einhellig zum Schluss, dass individuelle Verhaltensanpassungen wichtig sind, indem beispielsweise eine vegane (oder vegetarische) Lebensweise befolgt wird, auf Flugreisen verzichtet und generell weniger konsumiert wird. Gleichwohl zeigen verschieden Berechnungen klar auf, dass diese individuell steuerbaren Handlungen bei weitem (!) nicht ausreichen, um das Netto-Null-Ziel zu erreichen. Mehrere Studien belegen, dass dadurch lediglich 20 Prozent der benötigten Reduktion erreicht werden. Dies hängt mit strukturellen Bedingungen zusammen, wozu unter anderem die Verkehrsinfrastruktur, Heizsysteme und die Energieversorgung zählen. Diese Sektoren werden von individuellem Verhalten entweder nur peripher beeinflusst oder sind von diesen gar gänzlich unabhängig. Daher beruhen die verbleibenden 80 Prozent an benötigten THG-Reduktionen auf kollektiven Massnahmen. Diese müssen darauf abzielen, die Rahmenbedingungen so zu verändern, dass gesellschaftliche und wirtschaftliche Strukturen klimaneutral ausgestaltet sind und klimaneutrale Lösungen die Norm werden.


Das One Planet Lab hat drei Studien zusammengefasst, die dieses Thema untersucht haben. Wir danken der Stiftung Mercator Schweiz für ihre Unterstützung.


Hier kann man das ganze Synthesepapier lesen:



Zu viel Text? Hier geht's zum Video:



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